11.11.2013

Gedanken über Formen des Gedenkens in Marburg

Marburg

75 Jahre nach den Pogromen, die auf brutale Weise den Übergang von der Diskriminierung der Juden zur systematischen Verfolgung einläuteten, versammeln sich Menschen an den damaligen Orten des Grauens, um an die Opfer zu gedenken.

Gedenken bedeutet für viele junge Menschen heute, sich erstmals mit dem traurigen Kapitel der Geschichte auseinanderzusetzen. Acht Schülerinnen der Elisabethschule stellten sich in den vergangenen Wochen dieser Aufgabe, wie sie während der gestrigen Gedenkfeier vor rund 300 Besuchern berichteten. Ziel der Oberstufenschüler war es, unter der Leitung der Lehrerinnen Inga Theiß und Jutta Soltendieck-Plenge, die Zettelkästen in dem vor einem Jahr eröffneten „Garten des Gedenkens“ neu zu gestalten.

Die Künstler Oliver Gather und Christian Ahlborn sprechen von subjektiven Denkzetteln. Die Schülerinnen sammelten und notierten zehn Gedanken von Gleichaltrigen, die nun ein Jahr lang – bis zur nächsten Gedenkfeier – ausgestellt werden. Ein Gedanke lautet: „Ich will nicht als Nazi abgestempelt werden, nur weil ich Deutsche bin“. Eine andere Schüleraussage: „Man kann nichts rückgängig machen, aber man kann es in Zukunft besser machen“. Und: „Ich habe nicht das Gefühl, dass das unser Leben noch beeinflusst. Ich habe jedenfalls noch nichts davon gemerkt.“

Den ausführlichen Artikel über die Gedenkfeier in Marburg finden Sie auf den Seiten der Oberhessischen Presse.

  

(Bildquelle: OP-Marburg.de)

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