20.10.2015

Jüdische Gemeinden warnen vor anti-jüdischer Haltung bei Flüchtlingen

Der Vorstand des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen begleitet Ministerpräsident Bouffier auf seiner Israel-Reise. Jacob Gutmark will die Zeit nutzen, um über eine bessere Zusammenarbeit zu sprechen.

Die Jüdischen Gemeinden in Hessen sorgen sich um ihre Sicherheit und warnen vor Anfeindungen von jungen Muslimen unter den Flüchtlingen aus arabischen Ländern. «Momentan haben diese Leute kurz nach ihrer Ankunft in Deutschland natürlich andere Probleme», sagte der Vorstand der Jüdischen Gemeinden in Hessen, Jacob Gutmark, der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden. «Aber wir haben die Sorge, dass die tiefsitzenden antijüdischen Ressentiments über kurz oder lang auch hierzulande ihren Ausdruck finden.»


«Wir hoffen natürlich, dass eine erfolgreiche Integrationspolitik diese Überzeugungen abzuschwächen hilft», betonte Gutmark. «Aber nach Jahrzehnten der Indoktrinierung über das Fernsehen oder Zeitungen in den Herkunftsländern kann man das nicht über Nacht wegwischen.» Die Entwicklung sei deshalb nicht absehbar. «Wir werden ja auch von der rechten Ecke immer beäugt. Und immer, wenn es jemanden nicht zu mögen gibt, sind wir gut dafür», sagte Gutmark. «Wir bleiben deswegen in einem gewissen Spannungszustand.»


Der Vorstand der Jüdischen Gemeinden begleitet Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) auf seiner Reise nach Israel und in die palästinensischen Gebiete. Gutmark will die Zeit nutzen, um Kontakt zu knüpfen und zu vertiefen. Er will auch über eine bessere Zusammenarbeit sowie den Ausbau der Unterstützung für die Juden in Hessen sprechen.

Den ausführlichen Artikel über die Begleitung des Hessischen Ministerpräsidenten finden Sie auf den Seiten der Gießener Allgemeine.

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